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Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs
Der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Refluxkrankheit) erhöht das Risiko für die Entstehung von Speiseröhrenkrebs.
Speiseröhrenkrebs

Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs

Die Wissenschaft hat bis heute die genauen Ursachen für Speiseröhrenkrebs noch nicht herausgefunden. Es gilt aber als sicher, dass bestimmte Faktoren die Wahrscheinlichkeit, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, erhöhen.

Tabak, Alkohol und Ernährung als Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs

Sowohl Genuss von Alkohol als auch von Tabak kann die Wahrscheinlichkeit für Speiseröhrenkrebs erhöhen. Dies gilt umso mehr für diejenigen Menschen, die sowohl Alkohol konsumieren als auch rauchen. Wer sich zusätzlich zu Alkohol und Tabak auch noch vitaminarm ernährt, steigert sein Risiko weiter. Rund drei Viertel aller Patienten mit Plattenepithelkarzinom konsumieren verstärkt Alkohol und rauchen Tabak. Im Zigarettenrauch sind krebserregende Stoffe enthalten, die beim Rauchen auch unmittelbar auf die Schleimhaut der Speiseröhre treffen.

Übergewicht macht ebenfalls die Entstehung von Speiseröhrenkrebs wahrscheinlicher. Es ist also daher bedeutsam, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Ausreichend Obst und Gemüse sind wichtig und vermindern das Risiko für Speiseröhrenkrebs. Auch zu heiße Speisen und Getränke sind ein Riskofaktor. Sehr selten sind Verätzungen oder Bestrahlungen der Speiseröhre die Ursache für Speiseröhrenkrebs.

Risikofaktor Refluxkrankheit

Die Refluxkrankheit zählt besonders zu den Risikofaktoren für das Adenokarzinom. Der Begriff Reflux bedeutet so viel wie Rückfluss. Damit meinen Fachleute den vermehrten Rückfluss von Gallenflüssigkeit und Magensäure aus dem Magen. Oft tritt Sodbrennen auf. Durch diese Refluxkrankheit werden oft die Zellen am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre geschädigt.

Der Barett-Ösophagus

Wenn aufgrund der Refluxkrankheit Zellen am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre fehlen, werden sie durch Magenschleimhautzellen, die weniger empfindlich sind, ersetzt. Man spricht dann von Zylinderepithel. Durch diese zellverändernden Vorgänge wird die Speiseröhre innen verkürzt. Dies bezeichnet man als Endobrachyösophagus oder Barrett-Ösophagus. Die Namensgebung erfolgte nach dem britischen Chirurgen Norman R. Barrett, der dieses Phänomen erstmalig beschrieb.

Warum die Refluxkrankheit das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöht

Die oben beschriebenen Veränderungen der Zellen durch die Refluxkrankheit gelten als Vorstufe (Präkanzerose) von Speiseröhrenkrebs. Patienten mit Barrett-Ösophagus haben ein etwa 50 Mal so großes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken als Menschen ohne diese Zellveränderungen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, eine Refluxkrankheit zu therapieren.

Auch können regelmäßige Magenspiegelungen (Gastroskopien) Aufschluss darüber geben, ob sich Vorstufen oder Anzeichen von Speiseröhrenkrebs am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre entwickeln. Das Adenokarzinom ist derzeit die am stärksten zunehmende Form von Speiseröhrenkrebs.

Fedor Singer