Speiseröhrenkrebs kann in zwei verschiedenen Formen auftreten: Plattenepithelkarzinom und Adenokarzinom. Die Festlegung des einen oder anderen Typs wird durch die feingewebliche Untersuchung bestimmt. Diese Unterscheidung beeinflusst das weitere Vorgehen in der Therapie.
Das Plattenepithelkarzinom wächst aus den Epithelzellen (Deckzellen) der Schleimhaut der Speiseröhre, die die Speiseröhre auskleiden. Die obere Schicht der Schleimhaut wird auch Plattenepithel genannt. Meist befindet sich dieser Krebs im mittleren oder unteren Drittel der Speiseröhre. Er kann aber grundsätzlich überall in der Speiseröhre angesiedelt sein. Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome kommen fast gleich häufig vor. Die Häufigkeit des Plattenepithelkarzinoms ist insgesamt rückläufig.
Von einem Adenokarzinom sprechen Mediziner, wenn ein bösartiger Tumor im Drüsengewebe entsteht. In den meisten Fällen sind hierbei die sogenannten exokrinen Drüsen betroffen. Als exokrin bezeichnet man Drüsen, die Sekret produzieren und dieses über ausführende Gänge in einen Hohlraum des Körpers oder an die Oberfläche des Körpers führen. Das Adenokarzinom befindet sich meist im unteren Drittel der Speiseröhre. Es liegt damit in der Regel in der Nähe des Mageneingangs. Das Adenomkarzinom nimmt seinen Ursprung in dem dort angesiedelten Drüsengewebe. Auch diese Drüsenzellen sind Schleimhautzellen. Adenokarzinome, die direkt am Mageneingang liegen, werden ebenfalls als Speiseröhrenkrebs klassifiziert und behandelt. Der Speiseröhrenkrebs vom Typ des Adenokarzinoms tritt in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer öfter auf. Die Tendenz bei dieser Tumorform ist steigend.
Im frühen Stadium macht Speiseröhrenkrebs in der Regel keine Beschwerden. Wenn Symptome auftreten, dann häufig in Form eines retrosternalen Druckgefühls, wobei retrosternal „hinter dem Brustbein“ bedeutet. Ferner kommt es häufig zu Sodbrennen, Beschwerden und / oder Schmerzen beim Schlucken oder Heiserkeit.
Fedor Singer